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n-pfister

Familienbett - natürlich!


So für ein halbes Jahr könne er sich das schon vorstellen, so in einem Familienbett zu schlafen. Damals, als wir schwanger waren mit unserer ersten Tochter, hatten wir noch keine Vorstellung, weder vom Familienbett, noch vom ganzen Rest. Doch der Gedanke, das kleine Wesen alleine in ein Zimmer zu legen, fühlte sich für uns beide bereits damals nicht so natürlich an. Heute ist unser Bett beinahe vier Meter breit und wir schlafen zu fünft drin. Wären wir nicht so unglaublich überzeugt von der Richtigkeit, die Kinder nicht alleine zu lassen in der Nacht, wäre dies wohl heute nicht der Fall.


Denn, während andere Eltern ihre Kinder um 7 Uhr ins Bett legten und den Abend als Paar verbrachten, lasen wir Geschichten vor. Eine, noch eine, noch eine. Genug! Immer wieder kamen wir an unsere Grenzen. Ehrlich gesagt schämte ich mich auch, dass diese Idee, die ich doch so gut fand, nicht wirklich funktionierte. Doch zum Funktionieren in einem späteren Blog mehr.

Das Einschlafritual blieb auch mit dem zweiten Kind schwierig. Wir fingen an zu spazieren. Stundenlang trugen und schoben wir unsere Kinder durch die Nacht, legten sie dann schlafend ins Bett. Im Bett einschlafen gelang nicht - hüpfen macht eben auch Abends viel Spass.


Meist schlief ich, dann wenn es endlich geklappt hatte, selbst mit ein. "Mama, wo gehen wir heute hin?" Meine Tochter weckt mich seit sie ganze Sätze sprechen kann genau mit diesem Satz. Jeden Morgen, kurz vor 7. Es gab Zeiten, sie kamen mir ewig vor, da Stand auf dem Wecker 5:...

Natürlich wacht auch Kind zwei sofort auf. Die Versuche "psst.." und "komm wir schauen noch leise ein Buch an, damit dein Bruder noch etwas schlafen kann.", funktionieren quasi nie.


Und dann gibt es diese Nächte, an denen wir scheinbar das Spiel spielen, alle sollen mal an jedem Platz etwas geschlafen haben. Oder diese, in welchen ein Kind weint und die restlichen Familienmitglieder nach und nach auch wach werden. Wie beim Domino. Ja und Einschlafen ist auch in der Nacht herausfordernd. Es braucht Zeit. Auf die Uhr schauen wir grundsätzlich nicht mehr nachts. Da entsteht nur Stress. Ohne Zeit bleibt mehr Zeit.


Kurz vor der Geburt unseres dritten Kindes waren wir schon fast panisch beim Gedanken an ein fünftes Wesen in unserem Bett. Ich werde wohl diese Nacht nie mehr vergessen, wo sich die zwei Jüngeren abwechslungsweise aus dem Schlaf weinten. Morgens um 4 schliefen wir dann endlich. Der Satz "Mama, was machen wir heute?" kam natürlich trotzdem pünktlich vor 7.


"Ahhhhh..." und "Wo sind denn die Kinderzimmer?", dass das Familienbett nicht zur Selbstverständlichkeit gehört, hören und sehen wir an Menschen, welche uns zum ersten Mal besuchen und in unser Schlafzimmer schauen. Es gibt Momente, da staune ich auch, dass wir das tatsächlich durchgehalten haben. Für mich sind die Gründe für das Co-Sleeping so überzeugend, dass sie manch schwierige Einschlafphase und viele frühe Aufstehmomente wieder weg machen.


Wie oft konnte ich in den letzten vier Jahren ein Kind nachts trösten. Auffangen, bevor es alleine in seinem Bett aufwachen musste. Für mich fühlt es sich natürlich an, die Kinder dann, wenn sie am meisten Schutz brauchen, ganz nahe zu haben. Ich stelle mir vor, wie es war, vor vielen Jahren, als die Menschen noch in Höhlen wohnten...unsere Kinder brauchen uns, wenn sie sich in diesen wehrlosen Zustand des Schlafens begeben.


Gerade in diesem Moment setzt sich unser Junge im Bett auf. Schaut nach uns. Legt sich in meine Arme und schläft weiter. Ich bin überzeugt, dass sein Urvertrauen gestärkt wird durch das Co-Sleeping.


Ich stille unsere Tochter schlafend. Zumindest halb schlafend. Ich kann nicht sagen, wie oft ich in der Nacht stille. Müsste ich zum Stillen aufstehen, evt. sogar das Zimmer wechseln, wüsste ich es bestimmt. Es gibt nur ganz selten Nächte, in welchen wir nicht gut schlafen. Meist, sind wir dann mal alle eingeschlafen, schlafen wir durch. Manchmal reichen wir noch eine Wasserflasche, oder kuschlen die Angst nach einem Traum weg, doch das wars dann auch. Wenn ein Kind weint, können wir es meist so schnell beruhigen, dass es gleich wieder einschläft. Sicher. In unseren Armen. Im absoluten Vertrauen, dass wir da sind und da bleiben.


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