top of page
n-pfister

Keine Regel ohne Ausnahme - oder Ausnahmen ohne Regeln

unser Alltag, besonders unsere Erziehung und unser Schulsystem sind voll von Regeln, denn Regeln sind eine bekannte Strategie für Sicherheit. Ich behaupte: Regeln zerstören den Sinn, verunmöglichen Beziehung und mindern die Motivation.

Wenn alle Kinder um 10 Uhr genau 20 Minuten Pause machen, wie sollen denn diese Menschen als Erwachsene wissen, wann und wie lange sie Pause brauchen? Und ist es denn wirklich geRECHT, wenn niemand im Schulhaus bleiben darf in der Pause? Auch der nicht, der eigentlich lieber weitergerechnet hätte? Oder die, die gerade einen warmen Tee im Haus besser gebrauchen könnte, als das wilde Fussballspiel auf der Wiese?


Kinder lernen übrigens unsere Idee von der GeRECHTigkeit ziemlich schnell. Was die anderen tun, das will ich auch tun dürfen. Ob ich Lust habe oder nicht. gerecht ist gerecht.


Was ist denn eigentlich GeRECHTigkeit? Ist es wirklich gerecht, wenn für alle das gleiche gilt? Und was erfüllen wir uns denn eigentlich mit dieser Gleichmacherei? Zucht und Ordnung vielleicht? Denn wo kämen wir denn hin, wenn jeder Pause machen würde, wann und wo er will? Vielleicht raus aus der Rashhour? Oder doch eher rein ins pure Chaos?


Ich finde es lohnt sich, etwas Chaos zu riskieren, wenn daraus Erwachsene resultieren, die nicht genau zur gleichen Zeit wie alle anderen, genau das gleiche, wie alle anderen machen. Sondern die sich mit sich und ihren Bedürfnissen verbinden können und diese selbstverantwortlich versorgen können. Das wären dann Erwachsene, die ihre Arbeit zu Ende schreiben könnten, auch wenn der Rest des Büros bereits an der Kaffeemaschine Schlange steht. Oder die erst gar keinen Kaffee trinken ... ;-)


Ein kleiner Exkurs zu den Ämtli kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen: Marshall B. Rosenberg war der Überzeugung, dass Menschen beitragen möchten. Alle. Ist es aber die Regel, dass jeder einmal Wischen muss, verliert vielleicht doch der eine oder andere die Lust am Wischen. Allen voran wir Erwachsenen, welche sicher nicht alleine alles wischen, wenn alle anderen auch nicht wischen. Vorbilder wären für mich Erwachsene die wischen, weil sie beitragen möchten. Die sind nämlich dann happy beim Wischen. Das macht dann Lust zum Nachahmen - viel mehr als ein schön gestaltetes Ämtli-Kärtli.





23 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page